Carl Aubck Pfeifenständer / Dekorativer Presse-Papier, Österreich, 1950er Jahre
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Carl Aubck Pfeifenständer / Dekorativer Presse-Papier, Österreich, 1950er Jahre
Angaben zum Objekt
- Schöpfer*in:Werkstätte Carl Auböck (Workshop/Studio)
- Maße:Höhe: 8,5 cm (3,35 in)Breite: 6 cm (2,37 in)Tiefe: 9 cm (3,55 in)
- Stil:Moderne der Mitte des Jahrhunderts (Aus dem Zeitalter)
- Materialien und Methoden:Messing,Korbweide
- Herkunftsort:
- Zeitalter:
- Herstellungsjahr:1950s
- Zustand:Abnutzung dem Alter und der Nutzung entsprechend.
- Anbieterstandort:Maastricht, NL
- Referenznummer:Anbieter*in: Ao.bb.csm.AubockPressePapier.m.1508a1stDibs: LU93042830762
Werkstätte Carl Auböck
Im Wiener Stadtteil Neubau beherbergt ein wunderschönes Biedermeier Stadthaus seit mehr als 100 Jahren die Werkstätte Carl Auböck. In der Werkstatt, in der bis heute produziert wird, stehen unzählige Objekte in den Regalen, an den Wänden, auf den Tischplatten und auf den Schreibtischen.
Der Wiener Künstler und Designer Carl Auböck II war einer der skurrilsten und liebenswertesten Designer der modernen. In der Welt des Kunstgewerbes war er ein seltsames Talent, das sich auf kleinere Schreibtischaccessoires und Tischobjekte wie Korkenzieher, Briefbeschwerer, Brieföffner, Buchstützen und Flaschenverschlüsse spezialisiert hatte. Er fertigte diese Stücke in einer Kombination aus Metall - meist Messing - und so elementaren Materialien wie Leder, knorrigem Holz und Tierhorn an und schuf Formen, die fast surrealistisch sein könnten, von Händen und Füßen bis zu Schlüsseln, Vögeln und Amöben.
Als Junge war Auböck frühreif und künstlerisch veranlagt. Er studierte Zeichnen und absolvierte gleichzeitig eine Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters Karl Heinrich Auböck, einem bekannten Hersteller von traditionellen Bronzefiguren und Sammlerstücken. 1919 ging Carl II. nach Deutschland, um am Bauhaus zu studieren, wo er Schüler des progressiven Künstlers und Theoretikers Johannes Itten war. Während das Bauhaus vor allem mit der streng geordneten, funktionalistischen Architektur seiner Direktoren Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe in Verbindung gebracht wird, war die Schule in Wirklichkeit ein liberaler, temperamentvoller Ort - ein Schmelztiegel für fantasievolle, spielerische und avantgardistische Kunst und Design. Es war dieser Geist, der die Arbeit von Carl II. seit seinem Weggang im Jahr 1921 prägte.
Im Jahr 1922 oder 23 kehrte Carl Auböck II. nach Wien zurück, um seinen kranken Vater zu pflegen, und übernahm das Geschäft. Er schuf die Werkstätte Carl Auböck und ein Vermächtnis, das seinen Objekten unter Sammlern Kultstatus einbrachte. Das Geschäft wurde an seine Nachkommen weitergegeben, die das noch heute bestehende Atelier betreiben. Heute machen die von Carl II entworfenen Objekte 90 Prozent der Produktion der Werkstätte Carl Auböck aus, hinzu kommen die Kreationen des Architekten und Designers Carl IV, seines Enkels.
Die Vintage-Designs von Auböck haben einen besonderen Charakter, eine Patina, die nur unterstreicht, wie sehr die Stücke geliebt und benutzt worden sind. Die Kleinmöbel von Carl Aubock II - Zeitschriftenständer aus Leder oder Schilfrohr ; Beistelltische aus Holz mit Beinen aus Bronzerohr; Servierwagen aus Korb mit gedrechselten Buchenholzrädern - sind elegant und zweckmäßig. Seine Bijoux-Schreibtischobjekte, Bibliotheksutensilien, Aschenbecher und Bargeschirr zeugen von einer heiteren Sachlichkeit. Sie scheinen sich zu fragen: "Wenn man einen Korkenzieher, einen Briefbeschwerer oder einen Kerzenständer braucht, warum sollte man dann nicht sowohl Spaß daran haben als auch funktional sein?" Und warum auch nicht?
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