Paar "Fungo"-Leuchten von Massimo Vignelli

Das Vermächtnis von Massimo Vignelli und Lella Vignelliist überall zu sehen, unter anderem in den Logos von Bloomingdale's, Ford und American Airlines. Zusätzlich zu ihrer Arbeit im Bereich Branding waren sie produktive Schöpfer von modernistischen Einrichtungsgegenständen, Produkten und Interieurs, und die Zusammenarbeit des Duos, die sich über 50 Jahre erstreckt, hat einen tiefgreifenden Einfluss auf das Design und die breitere visuelle Kultur hinterlassen.

Nachdem sie sich in Italien kennengelernt hatten, begannen Lella (1934-2016) und Massimo (1931-2014) 1961 zusammenzuarbeiten und gründeten ein Jahrzehnt später Vignelli Associates in New York. Massimo, der sich selbst als "Informationsarchitekt" bezeichnete, war bestrebt, komplexe Ideen in klare, visuell ansprechende Formen zu bringen. (Die grafische Identität, die er zusammen mit Bob Noorda für die New York City Transit Authority entworfen hat, ist ebenso bekannt wie und sein einflussreicher U-Bahn-Plan von 1972.) Das wohl bekannteste Werk der Vignellis ist der Taschentuchstuhl, ein stapelbarer Bürostuhl aus formgepresstem Kunststoff, der wie ein in der Luft schwebendes Tuch aussieht. Es wurde 1983 für Knoll entworfen, nachdem sie das Logo der Marke entworfen hatten.

Der Einfluss des Paares zeigt sich auch in der Saratoga-Linie (1964), der ersten Kollektion lackierter Möbel, die den trendigen Hochglanz"-Look des Jahrzehnts (und darüber hinaus) einläuten sollte. Als die Vignellis 1988 den Poltrona Frau Interview-Stuhl für einen italienischen Fernsehsender entwarfen, wurde er sehr begehrt, "was die Macht der TV-Medien zeigt", sagte das Paar einmal. Ähnlich wie ihre elementaren grafischen Entwürfe reduzieren auch die Tische Kono (1984) und Pisa (1985), die beide für Casigliani entworfen wurden, die Form des Tisches auf geometrische Formen.

Die Vignelli-Möbel werden oft als alleiniges Werk von Massimo Vignelli bezeichnet, obwohl er dafür kämpfte, dass Lella für ihre Arbeit anerkannt wurde, und sogar Zeitschriften wegwarf, die es versäumten, ihr die gebührende Anerkennung zu geben. Wie er in seinem Buch Designed By über ihre lebenslange Zusammenarbeit schrieb: Lella Vignelli: "Es ist nicht das Halten eines Bleistifts mit vier Händen, das eine Partnerschaft ausmacht; es ist das Teilen des schöpferischen Akts und die Ausübung kreativer Kritik, die sich im Endergebnis widerspiegelt."

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Seit den 1930er Jahren - und vor allem in den Nachkriegsjahren - spielte Venini & Co. eine führende Rolle bei der Wiederbelebung der hochwertigen italienischen Glasindustrie, indem es innovative modernistische Designer mit den geschickten Handwerkern in den jahrhundertealten Glaswerkstätten auf der venezianischen Insel Murano zusammenbrachte. Der Firmengründer Paolo Venini (1895-1959) war zwar selbst ein hochtalentierter Glasdesigner, doch sein wahres Genie bestand darin, zukunftsweisende italienische und internationale Designer in die heiligen Werkstätten von Murano einzuladen, um Venini-Stücke zu entwerfen - darunter Giò Ponti, Massimo Vignelli, der finnische Designer Tapio Wirkkala, Thomas Stearns aus den Vereinigten Staaten und Fulvio Bianconi.

Paolo Venini war eine Zeit lang als Anwalt tätig, obwohl seine Familie schon seit Generationen in der Glasherstellung tätig war. Nachdem er sich zunächst an einer venezianischen Glasfirma beteiligt hatte, übernahm er 1925 die Firma als sein eigenes Unternehmen, das unter seiner Leitung vor allem klassisch-barocke Entwürfe produzierte. Im Jahr 1932 stellte er den jungen Carlo Scarpa- der sich später als Architekt profilieren sollte - als seinen Chefdesigner ein. Scarpa arbeitete mit erfahrenen Glaskünstlern zusammen und modernisierte Venini vollständig, indem er einfache, reduzierte Formen, leuchtende Primärfarben und kühne Muster wie Streifen, Bänder und abstrakte Kompositionen einführte, die Querschnitte von murrine (Glasstäbe) verwendeten.

Als die besten Entwürfe von Paolo Venini gelten seine zweifarbigen Sanduhren Clessidre, die ab 1957 hergestellt wurden, und die Vase Fazzoletto ("Taschentuch"), die er 1949 zusammen mit Bianconi entwarf. Bianconis Meisterwerke werden von vielen als seine Pezzato-Werke angesehen - farbenfrohe Vasen mit Mustern, die denen eines Patchwork-Quilts ähneln. Weitere bemerkenswerte und sehr begehrte Vintage Venini Werke sind Pontis zweifarbige Flaschen mit Stopfen (um 1948); seltene Glasskulpturen aus der Doge Serie von Stearns, dem ersten Amerikaner, der für die Firma entwarf; Vignellis gestreifte Laternen aus den 1960er Jahren; die Occhi Vasen mit ösenförmigen Mustern von Tobia Scarpa (Sohn von Carlo); und, mit ihrer fast zenhaften Reinheit, die Bolle ("Bubbles") Flaschen, die von Wirkkala 1968 entworfen wurden. 

Mit diesen Werken - und vielen anderen von einigen der kreativen Titanen des 20. und 21. Jahrhunderts - hat Venini eines der wirklich großen Werke des modernen Designs geschaffen.